Wahrscheinlich waren auch in Ihrem Leben Zeiten dabei, zu denen sich Ihre Stimmung gefühlt im Keller befand und es schien, als ob die Lebenslust und -kraft Sie verlassen hätten. Phasen, in denen das Selbstwertgefühl fehlte oder das Grübeln einfach nicht mehr aufhören mochte.
Solche Phasen treten im Laufe eines Lebens auf, oft ausgelöst durch Trauer nach Erfahrungen von Verlust oder Enttäuschung.
Meist gehen solche Phasen von alleine vorüber. Aber eben nur meist...
Wenn die Symptomatik im Verhältnis zu den auslösenden Faktoren unverhältnismäßig schwer ist oder lange andauert, ist Hilfe angesagt. Dann sprechen wir nicht mehr von einer traurigen oder niedergeschlagenen Stimmung, dann ist aus einem deprimierten ein depressiver Zustand geworden, aus dem sich die Betroffenen auch mit Willenskraft und Disziplin nicht selbst befreien können.
Etwa jeder zehnte Mensch leidet im Laufe seines Lebens zumindest einmal unter einer depressiven Phase. Depression ist deutschlandweit eine der häufigsten Ursachen für gemeldete Krankheitstage oder Frühverrentungen. So sind beispielsweise in Hamburg mehr als 9% der Arbeitsunfähigkeitstage durch Depression bedingt.
Außerdem spielt Depression hierzulande bei der Hälfte aller Selbsttötungen eine Rolle.
Frauen sind etwa doppelt so häufig betroffen wie Männer.
Die Hauptsymptome einer Depression sind:
Hinzu kommen zusätzliche Symptome wie:
Wenn körperliche Symptome im Vordergrund stehen, spricht man zum Teil auch von einer larvierten Depression.
Vom Schweregrad her unterscheidet man zwischen einer leichten, mittelschweren oder schweren depressiven Episode, deren Verläufe zyklisch oder anhaltend auftreten können.
Die aufgeführten Symptome haben massive Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen. Oft entwickelt sich ein Teufelskreis aus depressiven Gedanken, ungünstigen sozialen Verhaltensweisen und einem Mangel an Aktivitäten, der die Depression aufrechterhält und verstärkt.
Als Ursachen für eine Depression gelten verschiedene Faktoren, die meist in Kombination auftreten.
Wenn die fundamentalen Bedürfnisse eines Menschen bereits im Kindesalter nicht adäquat erfüllt werden oder sein Umfeld mit Ablehnung und Kälte reagiert, antwortet das Kind mit Wut, Schrecken und Schmerz. Weil es aber nicht ständig in einem Zustand chronischer negativer Emotion leben kann, baut es eine Abwehrstruktur gegen die Gefühle auf, die als lebensbedrohlich empfunden werden. Die spezifische Art der Abwehr richtet sich je nach der Schwere des Traumas, dem Entwicklungsstand des Kindes und seiner genetischen Stärke oder Schwäche.
An den Punkten dieser traumatischen Erfahrungen wird die natürliche Entwicklung des Ich, des Selbst und der Empfindungsfähigkeiten aufgehalten. Es ist der Entstehungspunkt muskulärer Verspannungen auf Kosten spontaner Lebendigkeit. Es ist die Geburtsstunde des depressiven Charakters, der immer auch damit zu tun hat, dass eigene Gefühle unterdrückt werden.
Auch diese ist in den meisten Fällen auf frühe Erfahrungen zurückzuführen. Meist handelte es sich um eine wiederholte Verweigerung grundlegender Bedürfnisse des Kindes. Die Autonomie des Kindes wurde nicht unterstützt, sondern im Gegenteil manipuliert und bedroht.
Gerade während der Kindheit, wenn die kognitiven Fähigkeiten noch nicht voll ausgebildet sind, führen negative Erfahrungen oft zur Überzeugung, die eigene Lebenssituation nicht verändern zu können und - was besonders fatal ist - dafür selbst verantwortlich zu sein.
Aus der erlernten Hilflosigkeit können Glaubenssätze wie „Ich habe kein Recht auf…“, „Ich bin nicht wichtig“ oder „Ich bin hilflos und werde verlassen“ entstehen.
Dauerstress und Überforderung, aber auch Mobbing können für ein Gefühl der Ausweglosigkeit sorgen und sind häufige Faktoren für eine depressive Entwicklung. So endet ein Burnout nicht selten in einer Depression. Zusätzlich können einschneidende Lebensereignisse wie Arbeitslosigkeit oder Armut die Entstehung einer Depression fördern.
Kommt es im privaten oder beruflichen Umfeld zu einem erlebten Ungleichgewicht zwischen Geben und Nehmen, kann daraus das belastende Gefühl entstehen, sich engagiert zu haben, aber dafür nicht gebührend gesehen oder gewürdigt zu werden. Aus diesem Gefühl des ausgenutzt seins kann sich eine Depression entwickeln.
Auch der aus Unterforderung und einem Gefühl der Sinnlosigkeit resultierende Boreout ist häufig Ursache einer depressiven Episode.Und - last but not least - kann Einsamkeit ein weiterer Grund für die Entwicklung einer Depression sein. Dann wird oft versucht, die gefühlte Leere durch etwas von Außen zu füllen: Den richtigen Partner, Freunde, Aktivitäten oder Konsumgüter. Das führt meist nur kurzfristig zum Erfolg.
Kinder aller Altersgruppen leiden unter der Depression eines Familienmitglieds. In der Interaktion mit dem Kind reagiert die depressive Mutter z.B. angespannt sowie weniger zugewandt und verspielt. Das Kind bekommt die emotionale Antwort nicht mehr, die es bräuchte.
In der Folge wird das elterliche Verhalten durch das Kind übernommen. Dies kann sogar körperliche Manifestationen wie Haltung und Tonfall einschließen.
Menschen, die immer zuerst die Interessen und Erwartungen der Anderen im Blick haben und diese zu erfüllen versuchen, leben nicht aus dem eigenen Herzen. Meist steckt das Grundbedürfnis nach Akzeptanz, Anerkennung und Wertschätzung dahinter.
Gerade diejenigen, die bereits als Kinder unter hohem Leistungs- und Anpassungsdruck standen und nie die bedingungslose Liebe der Eltern erfahren durften, versuchen oft, sich Liebe und Anerkennung durch Leistung zu erarbeiten.
Ständiges Bemühen und Verstellen ist die Folge. Das wahre Selbst, das auf Entfaltung des schöpferischen Potentials zu einem einzigartigen Menschen drängt, verkümmert.
Genetische und neurobiologische Faktoren können einen Einfluss darauf haben, ob ein Mensch z.B. eine psychosoziale Belastung bewältigen kann oder depressiv wird.
Hier ist insbesondere der Einfluss des reduzierten Sonnenlichts für die Bildung von Vitamin D von Bedeutung (Stichwort Herbst- oder Winterdepression).
Schlaganfall, Herzinfarkt, Krebs oder eine Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose) können die Entwicklung einer Depression begünstigen. Diese sowie weitere körperliche Ursachen bedürfen einer sorgfältigen ärztlichen Diagnose.
Auch der Missbrauch von Alkohol und psychotropen Substanzen oder die Einnahme oder das Absetzen von Medikamenten können eine Depression verursachen.
Rund zehn Prozent aller Frauen sind während der Schwangerschaft von einer Depression betroffen. Dabei kann es zu Symptomen wie getrübter Stimmung, Hoffnungslosigkeit, reduziertem Selbstwertgefühl, aber auch zu psychosomatischen Beschwerden kommen. Dies geht oft mit Sorgen um die Mutterrolle und die Gesundheit des Kindes einher.
Aber auch nach der Geburt kann es zu einem Stimmungstief kommen (Stichwort „Baby-Blues“). Man spricht dann von einer postpartalen Depression.
Anhaltende depressive Symptome können - als Hinweis auf ein überangepasstes, fremdbestimmtes und sinnentleertes Leben - auch dazu verhelfen, uns (wieder) auf das Wesentliche zu fokussieren - auf uns selbst!
Daher sollten Menschen, die unter Depressionen leiden, möglichst frühzeitig Hilfe suchen. Eine Therapie, die sich auch mit den zugrunde liegenden Ursachen auseinandersetzt, verspricht den nachhaltigsten Erfolg.
Antidepressiva können in bestimmten Fällen - vor allem bei einem schweren Verlauf der Depression - helfen, Symptome über einen gewissen Zeitraum zu lindern. Für sich alleine verdecken sie jedoch oft nur den Schmerz und können den Zeitraum verlängern, bis alles zusammenbricht.
Aus den oben beschriebenen Symptomen und Einflussfaktoren einer Depression wird deutlich, dass diese jeweils psychische und körperliche bzw. psychosomatische Aspekte beinhalten.
Deshalb wende ich auch bei dieser Diagnose meinen integrativen Therapieansatz als Methode der Wahl an. Integrativ bedeutet bei meinem Angebot, dass Psychotherapie und Körpertherapie kombiniert werden.
Mit der humanistisch und tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie können die unbewussten entwicklungsgeschichtlichen Grundkonflikte sowie die daraus resultierenden Muster und Glaubenssätze aufgedeckt und reflektiert werden.
Oft treffen wir in der Tiefe auf eine Entfremdung vom eigenen Selbst, den eigenen Wünschen und Bedürfnissen. Daraus resultierende negative Gefühle wie Angst, Sorge, Traurigkeit und Wut werden verdrängt.
Diese Beschäftigung mit dem eigenen seelischen Schmerz erfolgt behutsam. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse können den Weg bereiten, um aus den destruktiven Mustern auszusteigen und sich nach neuen Zielen auszurichten.
Es kann ein Weg in ein Leben werden, in dem die eigenen Wünsche und Bedürfnisse Gehör finden. Ein Leben in Freiheit!
Körpertherapie kann die aktive Wahrnehmung des eigenen Körpers, eine bessere Erdung sowie die Achtsamkeit auf das „Hier und Jetzt“ unterstützen.
Immer geht es darum, eigene Fähigkeiten und Strategien zu stärken - innere Ressourcen, die zu einem Erleben von Sicherheit und Kraft werden können.
Durch Körpertherapie mit Jin Shin Jyutsu können Prozesse der Wandlung und Erneuerung sowie der Nachreifung und Integration der verletzten Inneren-Kind-Anteile unterstützt werden.
Die Erhöhung des körperlichen Energielevels - unserer Lebensenergie - kann Blockaden im Denken und Fühlen behutsam lösen.
Auch für die gezielte Unterstützung bei den oben erwähnten körperlichen und psychischen Symptomen bietet die körpertherapeu- tische Behandlung mit Jin Shin Jyutsu eine Vielzahl an Anwendungsmöglichkeiten.
Depression wird im Jin Shin Jyutsu als eine Thematik auf der Beziehungsebene betrachtet. Dies schließt die Beziehungen zur Umwelt und eine gesunde Beziehung zu sich selbst mit ein. So können wir lernen, unseren ureigensten Bedürfnissen nachzugehen und dem Leben zu vertrauen.
Insbesondere bei Depressionen, die mit defizitären Erfahrungen während der Kindheit zusammenhängen - wir sprechen dann von einem Entwicklungstrauma - kann Jin Shin Jyutsu dabei helfen, körperliche - vor allem muskuläre - Verspannungen sowie psychische Anspannungen sanft zu lösen und alte Wunden zu heilen.
Außerdem kann Jin Shin Jyutsu die Entwicklung von Autonomie fördern und die Fähigkeiten zur Abgrenzung unterstützen.
Immer geht es auch darum, selbst die Verantwortung für das Leben zu übernehmen. Das Ziel ist, ein selbstbestimmtes, sinnerfülltes und lebendiges Leben zu führen.
Dieser Weg erfordert, wie alle Veränderungen, auch Mut. Jin Shin Jyutsu wird seit jeher angewandt, um Ängste zu überwinden und Entscheidungen zu treffen. So kann eine Depression für Sie zur Chance werden, die eigenen Träume, Ideale und Talente - Ihr Potential - zu leben und authentisch Ihren eigenen Weg zu gehen.
Ein entscheidender Faktor einer Therapie bei Depression ist auch die vertrauensvolle Beziehung zwischen Ihnen und mir als Therapeut. Dafür steht meine Humanistische Orientierung.
Meine hier beschriebenen Therapiemethoden können auch eine hilfreiche Begleitung zu einer medikamentösen Therapie mit Antidepressiva darstellen.
Zusätzlich wird mein therapeutisches Angebot durch weitere Formate für mehr Miteinander, Lebensfreude und Bewusstsein ergänzt:
Denn Körper, Seele und Geist gehören zusammen!