Zwangs­störungen: Therapie in Hamburg Altona

Zwangsstörungen gehören zu den Angststörungen. Aber nicht jede Angewohnheit oder „Marotte“ ist gleich als Zwang zu bezeichnen.

Viele Menschen haben ihre all­täg­lichen Routinen und Gewohn­heiten, an denen sie festhalten, auch wenn es dafür keinen „vernünf­tigen“ Grund gibt. Sei es nun das morgendliche Ritual oder das nochmalige Über­prüfen, ob der Herd auch wirklich ausgeschaltet und die Wohnungstür beim Verlassen des Hauses tat­säch­lich verriegelt ist. Genauso kennen die meisten das zeitweilige Auftreten ungewollter innerer Gedanken, Bilder oder Melodien, die einen nicht mehr loslassen wollen.


Wann liegt eine Zwangsstörung vor?

Wenn die Denkgewohnheiten oder Verhaltensweisen

  • über einen längeren Zeitraum bestehen
  • als unangenehm, übertrieben oder unsinnig empfunden werden
  • einen hohen Zeitaufwand bedeuten
  • das Leben der Betroffenen deutlich einschränken
  • sich durch die eigene Willenskraft nicht abstellen lassen

spricht man von einer Zwangsstörung.

 

2-3% der Bevölkerung leiden zumindest einmal in ihrem Leben an einer Zwangsstörung. Diese beginnt meist im frühen Erwachsenenalter. Männer und Frauen sind gleichermaßen betroffen.

Zwangsstörungen werden häufig von anderen psychischen Störungen wie Depressionen oder weiteren Angststörungen, insbesondere der sozialen Phobie, begleitet.

Formen und Symptome von Zwangsstörungen

Zwangshandlungen sind Verhaltensweisen, die in einer ritualisierten Form immer wieder durchgeführt werden müssen. Ihnen nicht nachzukommen sorgt für innere Unruhe und starke Angst.

Unterschieden werden:

  • Kontrollzwänge
  • Wasch- und Reinigungszwänge
  • Zählzwänge (wiederholtes Zählen alltäglicher Dinge)
  • Ordnungs- und Symmetriezwänge
  • Sammelzwänge (Messie-Syndrom)
  • Wiederholungszwänge (mehrfaches Durchführen der Handlung)

Zwangsgedanken sind immer wiederkehrende und aufdringliche Gedanken, Ideen oder bildhafte Vorstellungen in Form von

  • Grübeln
  • Zweifeln
  • Ängsten

Die häufigsten Inhalte sind:

  • Der Gedanke, sich beim Kontakt mit anderen Menschen oder Gegenständen zu beschmutzen
  • Zweifel, bestimmte Dinge getan oder unterlassen zu haben
  • Angst, die eigene Gesundheit könnte gefährdet sein

Hinzu kommen Zwangsgedanken, die den Wertvorstellungen der Betroffenen entgegengesetzt sind. Diese können von ihrem Inhalt her:

  • aggressiv (sich selbst oder anderen Leid zufügen)
  • sexuell oder
  • religiös-blasphemisch

geprägt sein und rufen bei den Betroffenen Schuldgefühle hervor.

 

Meist treten beide Formen, Zwangsgedanken und Zwangshandlungen, gemeinsam auf. 

So wird den aufdringlichen Gedanken eine hohe, mit Gefahr verbundene Bedeutung beigemessen. Dies führt in Folge zu Angst und Unruhe, die bei den Betroffenen einen starken Handlungsbedarf hervorruft.

Dann folgt dem Zwangsgedanken („Hoffentlich habe ich die Tür abgeschlossen, sonst wäre ich schuld, wenn eingebrochen wird.“) oft die Zwangshandlung - im beschriebenen Beispiel die Kontrolle, ob die Tür verriegelt ist. Dadurch soll die aufkommende Angst beruhigt werden.

Wird dem Handlungsimpuls nachgekommen, führt dies tatsächlich zu einer - allerdings nur kurzzeitigen - Beruhigung. Diese Beruhigung ist mit ein Treiber für die Aufrechterhaltung der Zwangshandlung.

Ursachen für Zwangsstörungen

An der Entstehung und Aufrechterhaltung einer Zwangsstörung können verschiedene psychologische, aber auch biologische (erbliche) Faktoren beteiligt sein, die wiederum miteinander in Wechselwirkung stehen.

  • Traumata, Entwicklungstrauma
  • Geringes Selbstwertgefühl, mangelnde Selbstliebe, Selbstverurteilung
  • Vergangene oder aktuell belastende Lebensereignisse wie Trennung, berufliche Veränderung, Umzug
  • Verlust von Bezugspersonen oder geliebten Menschen

Kindheitserfahrungen wie hohe Leistungserwartungen und moralische Standards von Seiten der Eltern sowie ein eher überbehütender und strenger Erziehungsstil, der wenig Autonomie ermöglichte, sind oft entscheidend für die Entstehung von Zwangsstörungen.

Hieraus können sich bei den Betroffenen Persönlichkeitsmerkmale wie Ängstlichkeit, hohe Angepasstheit an Normen und Wertvorstellungen, übertriebene Verantwortlichkeit und Perfektionismus entwickeln, die das zwanghafte Verhalten mit aufrechterhalten.

 

Innere Anspannung, Zeitdruck oder Schlafmangel können Zwänge zusätzlich verstärken.

Zwangsstörungen - Mein Therapie-Angebot in Hamburg

Mein Therapieangebot bei Zwangsstörungen verfolgt - entgegen den klassischen verhaltenstherapeutischen Ansätzen - nicht primär die Arbeit am Symptom, sondern die Arbeit an den Hintergründen des Symptoms. Es geht also um die behutsame Bearbeitung der Ursachen, die einer Zwangsstörung zugrunde liegen.

Die im Rahmen einer Verhaltenstherapie oft angewandte Methode der Exposition mit begleitendem Risikomanagement, bei der man sich der angst- und zwangsauslösenden Situation willentlich aussetzt, kann parallel zu meiner Therapie mit einer verhaltenstherapeutischen Begleitung stattfinden. Dies bietet sich insbesondere während der Phase der Körpertherapie mit Jin Shin Jyutsu an.

 

Mein integrativer Therapieansatz kombiniert Psychotherapie und Körpertherapie.

 

Psychotherapie 

Mit der humanistisch und tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie können Überforderungen in Familie, Partnerschaft oder Beruf genauso wie unbewusste Konflikte, Muster und Glaubenssätze, die eine Zwangsstörung begünstigen, reflektiert werden. Deren Ursache liegt nicht selten in belastenden oder defizitären Erfahrungen während der Kindheit.

Oft treffen wir in der Tiefe auf eine Entfremdung vom eigenen Selbst, den eigenen Wünschen und Bedürfnissen.

Diese frühen Verletzungen werden behutsam herausgearbeitet. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse können den Weg bereiten, um aus den destruktiven Mustern auszusteigen und zu Selbstwertgefühl und Selbstliebe zu finden.

Zu diesem Weg gehört es auch, die Betroffenen dazu zu motivieren, sich in Eigenregie behutsam den Situationen, die zu Zwangshandlungen führen, zu stellen bzw. die Ungefährlichkeit von Zwangsgedanken zu verinnerlichen.

 

Körpertherapie 

Durch Übungen und Körpertherapie kann die aktive Wahrnehmung der realen Umgebung und des eigenen Körpers sowie die Achtsamkeit auf das „Hier und Jetzt“ unterstützt werden. Damit kann eine Entspannung des Angstempfindens und eine bessere Erdung erreicht werden.

Immer geht es darum, eigene Fähigkeiten und Strategien zu stärken - innere Ressourcen, die zu einem Erleben von Sicherheit und Kraft werden können.

 

Jin Shin Jyutsu 

Körpertherapie mit Jin Shin Jyutsu kann dabei helfen, angstbedingte körperliche - vor allem muskuläre - Verspannungen sowie psychische Anspannungen sanft zu lösen und alte Wunden zu heilen. Dies ist insbesondere im Falle einer Zwangsstörung, die mit mit einer defizitären Erfüllung der Grundbedürfnisse während der Kindheit zusammenhängt - wir sprechen dann von einem Entwicklungstrauma - der Fall.

Im Fokus der Behandlung stehen die Erfahrung von Achtsamkeit und Zugehörigkeit, die Entspannung des Nervensystems sowie die Nachreifung und Integration der verletzten Inneren-Kind-Anteile.

Außerdem kann Jin Shin Jyutsu die Entwicklung von Autonomie fördern und die Fähigkeiten zur Abgrenzung unterstützen.

Immer geht es auch darum, selbst die Verantwortung für das Leben zu übernehmen. Das Ziel ist, ein selbstbestimmtes, sinnerfülltes und lebendiges Leben zu führen.

Dieser Weg erfordert, wie alle Veränderungen, auch Mut. Jin Shin Jyutsu wird seit jeher angewandt, um Ängste zu überwinden und Entscheidungen zu treffen. So kann eine Zwangsstörung für Sie zur Chance werden, die eigenen Träume, Ideale und Talente - Ihr Potential - zu leben und authentisch Ihren eigenen Weg zu gehen.

 

Ein entscheidender Faktor einer Therapie bei Zwangsstörungen ist auch die vertrauensvolle Beziehung zwischen Ihnen und mir als Therapeut. Dafür steht meine Humanistische Orientierung.

 

Zusätzlich wird mein therapeutisches Angebot durch weitere Formate für mehr Miteinander, Lebensfreude und Bewusstsein ergänzt:

  • Begleitete Pilgertouren - Neue Wege beschreiten
  • „Talk to go“ - Belebt das Leben
  • „Der Wegbegleiter“ - Futter bei die Seele

Denn Körper, Seele und Geist gehören zusammen!