Traumatherapie in Hamburg Altona

Trauma - Der Begriff hat seinen Ursprung im Griechischen, er steht für „Wunde“ oder „Verletzung“.

Unter Trauma versteht man eine anhaltende Reaktion auf ein Er­leb­nis, das Gefühle der Bedrohung sowie der Hilf- und Ausweglosigkeit hervorruft.

Dieses Erlebnis geht mit extremem Stress einher. Die Situation über­for­dert den betroffenen Menschen. In seiner Not muss er auf besondere Überlebensstrategien zurückgreifen.

 

Die Mehrheit der Menschen wird im Laufe des Lebens Opfer oder Zeuge eines traumatischen Ereignisses.


Ursachen für Traumata

Zum Einen kann ein Trauma durch höhere Gewalt verursacht werden. Dazu gehören beispielsweise

  • Unfälle
  • Naturkatastrophen
  • Schicksalsschläge
  • Lebensbedrohliche Diagnosen
  • Chirurgische Eingriffe oder Narkosen

In diesen Zusammenhängen sprechen wir von einem Schocktrauma.

 

Viel häufiger sind aber die durch Menschen verursachten Bedrohungen wie

  • Sexualisierte und häusliche Gewalt
  • Mobbing und Stalking
  • Angriff, Überfall und Einbruch
  • Terror, Krieg und Folter

 

Entwicklungstrauma

Aber nicht nur solche dramatischen Erlebnisse können traumatisierend sein. Auch scheinbar kleine, sich oft wiederholende Erfahrungen im familiären Umfeld hinterlassen tiefe Spuren. Wir sprechen von einem Entwicklungstrauma, oft hervorgerufen durch

  • Frühkindliche Vernachlässigung und unzuverlässige Bindung (zum Beispiel wenn ein Baby allein ins Bettchen gelegt und schreien gelassen wird)
  • Bestrafender und harter Erziehungsstil
  • Nichtbeachtung bei Kummer, Schmerz oder Erfolg
  • Missachtung der persönlichen Grenzen
  • Schwere Erkrankung, Krankenhausaufenthalte und Operationen als Baby oder Kind
  • Ängstliche oder psychisch kranke Eltern
  • Streit oder Suchtprobleme im Elternhaus
  • Früher Tod einer wichtigen Bezugsperson

Wachsen Kinder mit solchen Erfahrungen auf, kann sich das in einem ängstlichen,  unkonzentrierten oder anderweitig auffallenden Verhalten charakteristisch verfestigen. Diese Kinder und späteren Erwachsenen sind dann nicht nur schnell irritierbar und wirken oft abwesend, sie leiden möglicherweise auch unter ständiger innerer Unruhe, Misstrauen, Ängsten, Depressionen oder Schlafstörungen.
Die Auswirkungen sind dann besonders gravierend, wenn die traumatischen Verletzungen in der frühesten Kindheit erfolgen. Nicht selten geschieht dies über eine längere Zeit und durch die Bezugsperson, zu der naturgemäß eine existenzielle Abhängigkeit besteht. Das Kind hat dabei keine Möglichkeit, sich wirkungsvoll zur Wehr zu setzen oder in Sicherheit zu bringen.

 

Bei der sexualisierten Gewalt werden die Scham- und Körpergrenzen des Menschen massiv überschritten. Das gesellschaftliche Tabu erschwert es den Betroffenen zusätzlich, sich Hilfe zu suchen. Dies führt oft zu Isolation, aus der heraus das Erfahrene nicht bearbeitet und bewältigt werden kann.

 

Kollektives Trauma 

Schließlich sind noch die kollektiven Formen der Traumatisierung zu nennen. Diese entstehen zum Beispiel durch Terroranschläge, Krieg oder die Verfolgung aufgrund von

  • Ethnischer oder religiöser Zugehörigkeit
  • Politischem Engagement
  • Sexueller Orientierung

 

Ererbtes Trauma 

Beim historischen Trauma, auch ererbtes oder transgenerationales Trauma genannt, liegen die Ursachen nicht im eigenen Leben, sondern in den Prägungen von ganzen Familiengenerationen. Dazu können Ereignisse wie Krieg, Völkermord, Enteignung oder Hungersnöte beitragen.

Oft kann eine Neigung zu Depressivität, Ängsten oder Suchtverhalten über Generationen beobachtet werden.

Folgen von Traumata

Unser Körper reagiert unter Stressbedingungen mit Bereitstellungsreaktionen für Kampf, Flucht oder Erstarrung. Dazu werden Stresshormone ausgeschüttet, welche die dazu nötige Energie bereitstellen.

Menschen mit traumatisierenden Erfahrungen sind aber weder in der Lage zu fliehen, noch zu kämpfen. Die Energie verbleibt somit im Körper, eine gesunde biologische Stressregulation findet nicht statt. Dies spiegelt sich in der gesamten Haltung des Menschen: In der Muskelspannung, der Mimik und den Verhaltensmustern. Angst, Wut und Schmerz sorgen für chronische muskuläre Spannungsmuster, die als Schutz gegen diese bedrohlichen Gefühle dienen.

Zudem kommt es zu einer gesteigerten Atemfrequenz, die bis zur Hyperventilation gehen kann.

 

All dies sind Reaktionen des autonomen Nervensystems und geschehen auf einer unbewussten Ebene.

 

Traumatische Erfahrungen können das Gefühl, dass die Welt ein guter und sicherer Ort ist, dass  man anderen Menschen vertrauen kann und dass man selbst liebenswert und kompetent ist, nachhaltig erschüttern.

Daraus entstehen:

  • Misstrauen und ständige Alarmbereitschaft (Hypervigilanz)
  • Übererregung und Schreckhaftigkeit
  • Chronische Anspannung und Überforderung
  • Konzentrations- und Schlafstörungen
  • Vermeidung von erlebnisbezogenen Situationen und damit einhergehend Einengung in Alltags- und Lebensbereichen
  • Dissoziation (Abspaltung von Teilen der Wahrnehmung)
  • Emotionale Erstarrung, Freudlosigkeit
  • Unangemessene Scham- und Schuldgefühle
  • Inneres Wiedererleben des Geschehens, auch in Form von Albträumen und Flashbacks

Dieses Wiedererleben kann durch unterschiedlichste Sinnesreize (sogenannte „Trigger“), die mit der traumatisierenden Situation in Zusammenhang gebracht werden, ausgelöst werden.

 

Folgen von Entwicklungstraumata

Frühe traumatische Erfahrungen (Entwicklungstraumata) haben oft Bindungsprobleme zur Folge. Diese beeinträchtigen die Fähigkeit, mit sich selbst oder einem anderen Menschen in einem befriedigenden Kontakt zu sein. Das liegt daran, dass die ersten Lebensjahre für unsere Bindungsfähigkeit prägend sind. So werden erlernte Muster in aktuellen Beziehungen oft ständig wiederholt. Zudem entwickeln Kinder als Reaktion auf das Verhalten ihrer Eltern Überlebensstrategien (wie die bereits erwähnten muskulären Spannungsmuster), die der Schmerzvermeidung dienen. In diesem Spannungsfeld kommt es of zu Schwierigkeiten, Nähe auszuhalten oder eigene Grenzen zu setzen. In Folge der Ängste können sich auch soziale Phobien entwickeln.

 

Eine akute Belastungsreaktion kann einem Trauma unmittelbar folgen und über Tage bis zu einigen Wochen anhalten. Sie entspricht einer normalen Verarbeitungsreaktion.

 

Nach besonders belastenden Ereignissen von außergewöhnlichem Umfang kann sich eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) entwickeln. Dies geschieht in der Regel innerhalb der ersten 6 Monate nach dem Ereignis. Die dabei auftretenden psychischen und psychosomatischen Symptome wie

  • Teilweise oder vollständige Unfähigkeit, sich an das Geschehen zu erinnern (Teilamnesie)
  • Wiedererleben des Ereignisses (Intrusion), z.B. in Form von Albträumen oder Flashbacks
  • Vermeidung von Orten, Tätigkeiten oder Menschen, die mit dem Trauma in Verbindung gebracht werden
  • Anhaltende psychische Empfindlichkeit und Übererregung
  • Emotionaler und sozialer Rückzug

stellen einerseits eine schwere Belastung dar, können aber gleichzeitig auch als eine Überlebensstrategie des Organismus betrachtet werden. Es handelt sich im wahrsten Sinne um „Psycho-logische“ Reaktionen!

Symptome von Traumata

In Folge eines Traumas kann es zu vielfältigen psychischen Symptomen kommen:

Zusätzlich können körperliche Symptome auftreten, beispielhaft seien hier genannt:

  • Chronische Schmerzsyndrome wie Fibromyalgie oder Arthrose
  • Autoimmunerkrankungen wie rheumatoide Arthritis, Colitis ulcerosa oder Hyperthyreose
  • Hauterkrankungen wie Neurodermitis oder Schuppenflechte
  • Verdauungsprobleme
  • Verspannungen
  • Herz-Kreislauf-Beschwerden
  • Migräne
  • Tinnitus
  • Störungen der Atemregulation, Hyperventilation
  • Chronisches Erschöpfungssyndrom
  • Sexuelle Störungen

Mein Traumatherapie-Angebot in Hamburg

Die Therapie chronifizierter Traumafolgen erfordert eine behutsame Vorgehensweise. Diese orientiert sich immer an den bereits vorhandenen Bewältigungsmöglichkeiten.

 

Stabilisierung 

Erste Priorität hat die psychische Stabilisierung. Hierbei geht es zuerst um die Entwicklung von Vertrauen in sich selbst und in den therapeutischen Prozess.

Das Ziel ist, sich selbst und seine Handlungen (wieder) als wirkungsvoll zu erleben. Das bedeutet zum Beispiel, die eigenen Gefühle und Gedanken regulieren zu können oder Nähe und Distanz im Kontakt mit anderen Menschen aktiv zu gestalten.

Hierbei können innere Bilder, sogenannte Imaginationen, eine Hilfe sein. Das kann beispielsweise ein „innerer, sicherer Ort“ oder ein „innerer Helfer“ sein.

 

Körpertherapie 

Durch Übungen und Körpertherapie kann die aktive Wahrnehmung der realen Umgebung und des eigenen Körpers sowie die Achtsamkeit auf das „Hier und Jetzt“ unterstützt werden. Damit kann eine Unterbrechung der traumatischen Erinnerungen und eine bessere Erdung erreicht werden.

Immer geht es darum, eigene Fähigkeiten und Strategien zu stärken - innere Ressourcen, die zu einem Erleben von Sicherheit und Kraft führen können.

 

Gerade in der Stabilisierungsphase kommt es auf eine vertrauensvolle und sichere Beziehung zwischen Ihnen und mir als Therapeut an. Das Gefühl, gesehen und verstanden zu werden, trägt mit zur Befreiung aus Übererregung oder Erstarrung bei. Dafür steht meine Humanistische Orientierung.

 

Annäherung und Bearbeitung 

Nach der Etablierung eines Gefühls der inneren Sicherheit kann in einem nächsten Schritt eine vorsichtige Annäherung und Bearbeitung der früheren traumatischen Erfahrung erfolgen. Dies kann beispielsweise aus der sicheren Perspektive eines Zuschauers, der das Geschehen auf einer Leinwand betrachtet, erfolgen.

 

Ein wichtiges Ziel ist die Entwicklung der Fähigkeit, sich von aufkommenden Erinnerungen und den damit einhergehenden Gefühlen zu distanzieren.

Es soll sich eine Trennung zwischen dem „Dort und Damals“ und dem „Hier und Jetzt“ etablieren.

In einer sicheren und geborgenen therapeutischen Beziehung können sich Vertrauen und Nähe langsam (wieder) entwickeln und alte Muster verändern.

 

Integration 

Das Ziel der abschließenden Phase der Integration ist es, das Erlebte besser in das aktuelle Leben einordnen zu können und eine deutliche Besserung der das Trauma begleitenden Symptome zu erreichen.

Dazu gehören beispielhaft das Zulassen von Gefühlen, die Auseinandersetzung mit den eigenen Glaubens- und Merksätzen sowie die Ermöglichung von Vergebung und Versöhnung.

Ausdruck der Integration einer traumatischen Erfahrung kann ein fürsorglicher und liebevoller Umgang mit sich selbst und seiner Umgebung sein.

 

Psychotherapie

Die humanistisch und tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie begleitet vor allem die Phasen der Annäherung und der Integration.

Die dabei gewonnenen Erkenntnisse können den Weg bereiten, um aus den destruktiven Mustern auszusteigen und sich nach neuen Zielen auszurichten.

Es kann ein Weg in ein Leben werden, in dem die eigenen Wünsche und Bedürfnisse Gehör finden. Ein Leben in Freiheit!

 

Jin Shin Jyutsu

Durch Körpertherapie mit Jin Shin Jyutsu können die bereits erwähnten körperlichen bzw. psychosomatischen Symptome einer Traumatisierung gezielt behandelt werden. Hierzu bietet Jin Shin Jyutsu eine Vielzahl an Behandlungsmöglichkeiten.

Zusätzlich kann Jin Shin Jyutsu Sie dabei unterstützen, die als Reaktion auf traumatische  Erfahrungen häufig auftretenden chronischen Körperschemen wie:

  • Einsinken der Brust
  • Rundschultern sowie
  • Flache Atmung,

deren Ursprung einen natürlichen Schutzreflex bei bedrohlichen Lebensumständen darstellt, zu lösen.

Aus Sicht verschiedener Traumatherapie-Schulen handelt es sich hierbei um blockierte Energie, die mit Jin Shin Jyutsu als Entspannungstherapie auf sanfte Weise wieder zum Fließen gebracht werden kann.

Die Jin Shin Jyutsu zugeschriebene Harmonisierung der Lebensenergie macht sie zu einem idealen Begleiter in den traumatherapeutischen Phasen der Stabilisierung, Bearbeitung und Integration.

Jin Shin Jyutsu kann als Mittel zur Stressbewältigung auf der körperlichen, seelischen und geistigen Ebene dabei unterstützen, aus dem Bannkreis automatischer Flucht-, Kampf- und Erstarrungsreaktionen auszubrechen und in ein Leben aus freier Wahl einzutreten. Im Fokus stehen das Erleben von Achtsamkeit und Verbundenheit, die Entspannung des Nervensystems sowie die Nachreifung und Integration der verletzten Inneren-Kind-Anteile.

Dieser Weg erfordert, wie alle Veränderungen, auch Mut. Jin Shin Jyutsu wird seit jeher angewandt, um Ängste zu überwinden, Entscheidungen zu treffen und den eigenen Weg zu gehen.

 

Am Abschluss einer erfolgreichen Therapie kann der Mensch, je nach Bedarf, sein eigenes soziales Netz auf- bzw. ausbauen, Schritte zur beruflichen (Wieder)Eingliederung planen oder durch Freizeitaktivitäten und kreativen Ausdruck zu Kraft und Freude gelangen.

 

Zusätzlich wird mein therapeutisches Angebot durch weitere Formate für mehr Miteinander, Lebensfreude und Bewusstsein ergänzt:

  • Begleitete Pilgertouren - Neue Wege beschreiten
  • „Talk to go“ - Belebt das Leben
  • „Der Wegbegleiter“ - Futter bei die Seele

Denn Körper, Seele und Geist gehören zusammen!